Historischer Überblick
8. Jh.
Ein fränkischer Königshof zur Sicherung zweier wichtiger Handelswege gilt als Keimzelle der Ansiedlung an einer Wörnitzfurt.
1188
Erste urkundliche Erwähnung; Kaiser Friedrich I. Barbarossa übergibt „burgum tinkelspuhel“ an seinen Sohn Konrad von Rothenburg.
1274
Der Ort ist Reichsstadt, wird in der Folgezeit aber mehrmals an die Grafen von Oettingen verpfändet. Aus der Pfandschaft kann sich die Stadt jeweils selbst freikaufen.
1323
Die Stadt erlangt Wohlstand durch ein ausgeprägtes Wolltuchgewerbe, was durch ein Tuchprivileg Kaiser Ludwigs des Bayern begünstigt wird.
1387
Die Handwerker erzwingen die Zunftbildung und regieren zusammen mit den Patriziern die Stadt.
1522
Die Reformation setzt ein; ein Großteil der Bürger wird protestantisch. 1546 besiegt Kaiser Karl V. den Schmalkaldischen Bund, ein katholischer Rat regiert ab 1552 und die katholische Minderheit erhält das Münster St. Georg zugesprochen.
1618
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wechseln in Dinkelsbühl achtmal katholisch-kaiserliche und evangelisch-schwedische Besatzer. Die Stadt bleibt unzerstört, wird aber finanziell schwer belastet.
1629
Erste Erwähnung einer "Schulzeche", einer der Wurzeln der "Kinderzeche".
1632
Schwedische Truppen unter Obrist von Sperreuth nehmen die Stadt kampflos ein. Hier findet sich der historische Hintergrund zum Festspiel „Die Kinderzeche“.
1649
Trotz des „Paritätsvertrags“, der die Gleichberechtigung der Konfessionen festlegt, kommt es zu Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten, die bis ins 18. Jahrhundert andauern.
1768
Der Theologe und Jugendschriftsteller Christoph von Schmid, Dichter des Weihnachtslieds "Ihr Kinderlein kommet", wird in Dinkelsbühl geboren.
1802
Die souveräne Landesherrschaft der Reichsstadt endet.
1806
Dinkelsbühl kommt an das Königreich Bayern.
1826
König Ludwig I. von Bayern erlässt eine Verordnung, die den Abbruch der Mauern und Vorwerke der bayerischen Festungen verbietet, und trägt somit zum Erhalt der historischen Altstadt bei.
1889
Maler aus Berlin und München entdecken das mittelalterliche Städtchen, das seither als Inbegriff der deutschen Romantik gilt.
1945
Dinkelsbühl bleibt in beiden Weltkriegen unbeschädigt. Die vollständig erhaltene historische Altstadt zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern in Europa. Seit 1985 ist Dinkelsbühl Geschäftsstellensitz der Arbeitsgemeinschaft „Romantische Straße“.
1998
Die Stadt erhält den Status einer Großen Kreisstadt.