5 Mio Förderung Haus B
„Wir sind dem Ministerium unglaublich dankbar – ohne eine solche Förderung wäre unser Projekt „Haus B“ nicht möglich.“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer über den Besuch des Bayerischen Staatsministers für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter. Am 30. Mai 2022 hat der Minister der Stadt Dinkelsbühl den Förderbescheid für das ca. 7-einhalb-Millionen-Projekt übergeben. Dank der Förderung von 5.303.700 Euro und einer privaten Spende von 908.000 Euro bleibt für die Stadt Dinkelsbühl ein Eigenanteil von rund 1.325.900 Euro.
Das Haus B stammt aus der Zeit um 1600. Es ist ein hochkarätiges Denkmal im Spitalhof der Altstadt von Dinkelsbühl, das aber dringend einer Sanierung bedarf. Wegen des Ablösens des Giebels ist das Gebäude im Bestand gefährdet. Dieses Denkmal erfährt nun eine Nutzung und wird zum Ort der Musik und der Begegnung. In die neuen Räumen werden das Seniorencafé der AWO, die Beratungsstelle des Landkreises, das Citymarketing, der Theater- und Kulturring, die Theaterverwaltung und Probenräume, die Berufsfachschule für Musik, die Volkshochschule, der Seniorenbeirat, der Verein „Hand in Hand“ und der Behindertenbeauftragte einziehen. Auch Räume für Musikproben und private Feierlichkeiten können hier in Zukunft angemietet werden. Das ehemalige Waisenhaus wird für die Öffentlichkeit wieder zugänglich und über 400 Jahre Geschichte werden erlebbar.
„Ich freue mich, dass wir die Sanierung und dem Umbau des ehemaligen Waisenhauses des Heilig-Geist-Spitals mit 5,3 Millionen Euro Finanzhilfen aus unserer Städtebauförderung unterstützen können. So kommt nach vielen Jahren Leerstand wieder Leben in das historische Gebäude. Der Ortskern der beeindruckenden Altstadt wird damit gestärkt und es entsteht ein Ort der Begegnung, der allen Bürgerinnen und Bürgern offenstehen wird“, erklärte Bayerns Bauminister Christian Bernreiter.
Bei der Übergabe des Förderbescheids von Herrn Staatsminister Bernreiter stellte Dipl.-Ing FH Architekt Christian Teichmann, vom beauftragten Architektenbüro Grellmann Kriebel Teichmann & Partner die Entwurfsplanung des Umbaus und der Sanierung des „Haus B“ vor.
Der Eingang zum Haus B soll mit großen Flügeltüren verschließbar sein. Hinter den Türen ist eine automatisch öffnende Schiebewand aus Glas angedacht, die das Eingangsfoyer einladend und hell gestaltet. Das Pflaster vor dem Eingangsbereich wird angehoben, um einen barrierefreien Zugang zum Gebäude zu gewähren.
Die verschiedenen Höhenstufen im Erdgeschoss werden durch Rampen barrierefrei, wie auch das gesamte Gebäude durch die Anbringung eines Aufzuges. Die Planung des gesamten Hauses sei laut Teichmann sowohl mit allen Nutzern, als auch hinsichtlich des Brandschutzkonzepts abgestimmt und für gut befunden worden. Eine Fußbodenheizung dient zur Temperierung des alten Gemäuers. Im Flur gibt es in allen Geschossen einen Fußboden aus Sollnhofer Platten. In den einzelnen Räumen wird ein Holzfußboden verlegt. Das Treppenhaus auf der Ost-Seite muss komplett erneuert werden. Eine Stahltreppe soll die alte Treppe ersetzen. Im Treppenhaus werden Ziegelspaltplatten eingebaut.
Im ersten Obergeschoss soll zukünftig das Landestheater untergebracht werden. Hier kam nach den ersten Untersuchungen eine tragende Fachwerkwand zum Vorschein, die nicht herausnehmbar ist. Im Foyer nach dem Aufzug steht ebenfalls eine solche Fachwerkwand. Hier werden jedoch Teilgefache entfernt, um einen einladenden, lichtdurchfluteten Eingang zu schaffen. In der ehemaligen Kapelle werden die Wände in Abstimmung mit dem Restaurator einfarbig und die ehemals bemalte Decke wieder bunt gefasst werden. Die Kapelle dient künftig als Besprechungsraum. Hinter den Lamperien werden Heizkörper und Elektrotrassen versteckt. So entsteht ein eingebautes Sideboard in den Räumen.
Im zweiten Obergeschoss ist die Volkshochschule untergebracht und es gibt Räume, die zum Musizieren oder Feiern angemietet werden können. Auch hier werden einige Gefache geöffnet, um mehr Licht in das Haus zu lassen. Der Fußboden wird mit einem Estrich schallabsorbierend gemacht. Das Dachgeschoss bleibt unausgebaut, kalt und luftumspült.
Der Oberbürgermeister betonte seinen großen Dank für die Spenden: „Ohne die 1 Millionen Dollar Spende einer ehemaligen Dinkelsbühlerin wäre die Finanzierung des Projekts nicht möglich. Durch die staatliche Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, bleiben von den rund 7 Millionen Euro Gesamtkosten Eigenmittel der Stadt von nur 1,3 Millionen Euro. Das zeigt uns, dass der Freistaat Bayern zu seinen historischen Gebäuden und deren Erhaltung steht“, kann Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer nur betonen.