„Es bewegt sich viel“
Finanzen in Dinkelsbühl: ein Rück- und Einblick
Die Bürgerversammlung musste coronabedingt entfallen, aber die Stadt muss und möchte ihren Bürgerinnen und Bürgern gerne einen kleinen Ein- und Rückblick in die Aufgabenbereiche der Stadtverwaltung geben. So kann der Stadtkämmerer Walter Wegert mit Rückblick auf 2019 auf sehr erfreuliche Zahlen verweisen und wie es sich abzeichnet wird auch 2020 trotz Corona ein gutes Haushaltsjahr werden.
In Dinkelsbühl bewegt sich viel
Die Stadt Dinkelsbühl einschließlich der Stadtwerke und der Hospitalstiftung wird im Jahr 2020 voraussichtlich ein Gesamtvolumen von rund 90 Mio Euro erreichen. Das Gesamtvolumen ist damit im Vergleich zu 2019 mit einem Plus von rund 3 Mio Euro auf einem sehr hohen Niveau. So hoch wie noch nie. Vor allem das Volumen der Stadt steigt die letzten Jahre bis auf heuer 58 Mio Euro. ,,Viel Geld, das über die Kassen und Konten der Stadt die letzten Monate verwaltet wurde. Viel Geld, das auch zeigt, dass sich in Dinkelsbühl viel bewegt und auch zu Coronazeit kein Stillstand zu verzeichnen ist", betont Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer.
Gewerbesteuer für eine gute Basis
Die Grundtendenz stetig steigender Steuereinnahmen in den letzten 10 Jahren hat seit 2016 einen Sprung in historische Rekordhöhen erfahren. Mit über 10 Mio Euro Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2019 liegen diese um 800.000 € über dem Haushaltsansatz. ,,Der Verwaltungshaushalt mit seinen laufenden Einnahmen und Ausgaben erwirtschaftete 2019 wieder einen Überschuss von 5,6 Mio Euro, was die hohe Finanz- und Leistungskraft der Stadt wiederspiegelt“, so Herr Wegert und ergänzt, dass somit auch 2019 keine Rücklagenentnahme, sondern sogar eine Überschusszuführung zur Allgemeinen Rücklage in Höhe von 2,6 Mio Euro möglich war. ,,Wir haben 2019 eine hervorragende Ausgangsbasis für 2020 geschaffen", so Dr. Hammer.
Blick in 2020
„Durch den Lockdown im Rahmen der Corona-Pandemie werden wir in bestimmten Bereichen Einnahmeausfälle zu verzeichnen haben", zieht Herr Wegert für 2020 ein Zwischenfazit und führt bei den Ausfällen die Gewerbesteuer, den Fremdenverkehrsbeitrag und das Landestheater auf: „Diese Einnahmeausfälle können jedoch größtenteils durch das zur Jahresmitte beschlossene Corona-Hilfspaket ausgeglichen werden. So habe man erst vor kurzer Zeit einen entsprechenden Zuwendungsbescheid für den Theaterbetrieb erhalten, der Zahlungseingang für den Gewerbesteuerausfall in Höhe von rund 3 Mio Euro wird noch vor Weihnachten in der Stadtkasse erwartet. Für 2020 erwarten wir Alles in Allem einen Abschluss, der vielleicht noch über unseren Haushaltserwartungen liegen dürfte. Eine Kreditaufnahme ist sowieso kein Thema. Wir kommen damit im fünften Jahr in Folge ohne Neuverschuldung aus und können damit unseren Schuldenstand zum Jahresende auf 16,1 Mio Euro senken." Voraussichtlich werden wir nicht einmal die im Haushalt veranschlagte Rücklagenentnahme von 3,6 Mio Euro für die Vorfinanzierung der Erschließung des Baugebiets Gaisfeld IV in vollem Umfang benötigen und können damit unseren derzeitigen Rücklagenstand von 9,9 Mio Euro schonen.
Stadt braucht Investitionen
Nicht nur die Finanzabteilung freut sich über den nachhaltigen Schuldenabbau in den letzten Jahren, der trotz einer hohen Investitionsquote erreicht werden konnte. Einen außergewöhnlich hohen Anteil nimmt im Vermögenshaushalt 2020 der Hochbau ein. Dies resultiert v.a. aus dem Umbau der ehemaligen Hauptschule in ein Kinder- und Jugendzentrum, das kurz vor der Fertigstellung steht.
Im Zusammenhang mit den Investitionen hebt Herr Wegert explizit hervor, dass es ihm und seinem Team immer wieder gelungen sei, mit Ausdauer und Kreativität, aber auch im Rahmen einer engen Kooperation mit den Förderstellen sehr gute öffentliche Förderungen hinbekommen zu haben. Dies wird voraussichtlich auch beim anvisierten elektronischen Parkleitsystem mit einem 50-prozentigen Fördersatz der Fall sein.
„Jede Investition ist gut und wichtig für unsere heimische Wirtschaft. Viele Branchen unserer Stadt profitieren und jede Investition kommt zudem wieder zigfach an uns zurück", blickt Dr. Hammer voraus.