Stadt Dinkelsbühl (Druckversion)

34. Fisch-Erntewoche in Dinkelsbühl

Der Dinkelsbühler Raum zählt zu den großen Teichgebieten in Bayern. Zur Fisch-Erntewoche werden die Weiher abgefischt; die Gastronomie zaubert Leckeres mit heimischem Fisch.

Türme und Tore, Flussauen und Fischteiche, Wiesen und Weiden: das mittelalterliche Dinkelsbühl steckt auch voller kulinarischer Überraschungen. Wenn die Tage kürzer werden, die ersten Herbstnebel durch die Täler ziehen, freuen sich Fischliebhaber auf besondere Leckerbissen: in den Monaten mit „r“ im Namen ist Erntezeit für den Karpfen, genauer für den „Dinkelsbühler Karpfen“. Denn hierbei handelt es sich um eine eigene Zucht. Der Fisch hat einen weniger stark ausgeprägten Rücken und auch im Verhältnis von Höhe zur Länge wirkt er wohlproportioniert und elegant. Vielleicht waren die Teller in der Reichsstadt größer als in den Klöstern. Denn seine spezielle Form bekam der besonders zu Fastenzeiten gefragte Fisch, weil die Regeln zu essen verboten, was über den Tellerrand hinausragte.

Teichwirtschaft gibt es in Dinkelsbühl seit einem Jahrtausend. Sie hat die idyllische Weiher- und Flusslandschaft der Umgebung geformt: So viele Weiher wie es Tage im Jahr gibt, sollen es einst auf dem Territorium der Reichsstadt gewesen sein. Am Dienstag und Freitag wurde damals ein Fischmarkt abge¬halten und auch den Karpfen kannte man schon - 1341 ist von ihm die Rede. Nach altem Recht bekam jeder Bürger einen etwa zweipfündigen Karpfen als „Bürgerfisch“ von der Stadt umsonst. 1660 weiß man dann von einer Fischwoche. So deckte der Dinkelsbühler Karpfen den Tisch der einfachen Leute wie der wohlhabenden Patrizier.

Auch der Spitzname der Dinkelsbühler geht auf ihre Liebe zum Fisch zurück: Man erzählt sich, dass während einer Gerichtsverhandlung an einem schwülen Sommertag einer der Ratsherren eingeschlafen sei und schon sehnsüchtig von seinem Mittagessen träumte. Die Sitzung zog sich in die Länge und schließlich musste man über die Bestrafung eines Diebes abstimmen. Aus seinen süßen Träumen gerissen und befragt, was mit dem Übeltäter geschehen solle, rief der Ratsherr laut: „Blausieden soll man ihn!“ Es ist nicht überliefert, was mit dem Delinquenten geschah, aber der Spitzname „Blausieder“ hängt den Dinkelsbühlern heute noch an - nicht ganz zu Unrecht, wie die Fisch-Erntewoche zeigt: Denn noch heute umsäumen etwa 120 Fischteiche und naturnahe Bäche in schillernder Kette die Stadt an der Wörnitz. Wenn sie im Herbst abgefischt werden, bringt dies stets eine reiche „Fisch-Ernte“ und lockt in der Woche um den 1. November die Liebhaber dieser gesunden und schmackhaften Lebensmittel in die Region. Denn neben Karpfen wachsen auch Zander und Waller, Hecht und Schleie in den Gewässern heran.

Das Abfischen ist zu einem beliebten Fest geworden. Es wird von einem bunten Rahmenprogramm, Vorträgen, Kochkursen und Exkursionen begleitet. Daneben gibt es in der Schranne und am Weinmarkt eine Fülle von Attraktionen wie etwa die fantasievoll gestaltete Schauteichanlage.
Den Teichwirten kann man auch bei ihrer Arbeit zu sehen, z.B. am Samstag, den 26. Oktober am Rothenburger Weiher. 

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