Jüdische Gemeinden in Dinkelsbühl
Die Juden, die bis zum November 1938 in Dinkelsbühl lebten, waren königliche Kammerknechte, reichsstädtische Schutzverwandte, eingekaufte Juden, bayerische Staatsbürger und Deutsche. Zumeist erschienen sie ihrer nicht-jüdischen Umgebung als mehr oder weniger fremd. Denn sie gehörten in einer stark von der Religion und exklusiven Heilsgewissheiten geprägten Zeit, wie dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit einer anderen, über Jahrhunderte als gotteslästerlich und gefährlich diffamierten Religion an. Sie formierten ihre eigene Gesellschaft, organisierten sich in Gemeinden mit eigenem Kultus, eigener geistiger Führung und eigenem Gericht. Zugleich waren sie jedoch auch Teil der Gesamtgesellschaft: lebten als Nachbarn in der gleichen Straße, begegneten als Händler, Bettler oder Vaganten vor der Tür, auf dem Markt, dem Hof oder der Weide, boten sich als Kreditgeber an, besiegelten Geschäfte gemeinsam in der Schänke und standen zum Schwätzen auf der Straße.
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Literatur:
ARNOLD, Gerfrid: Juden in Dinkelsbühl, 2010
Kontakt:
Stadtarchivar
Gerfrid Arnold
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Weblinks:
www.hausdergeschichte-dinkelsbuehl.de
www.historicum.net/themen/juedische-geschichte